Du bist ungeplant schwanger und eine der schwersten Aufgaben steht dir noch bevor? Du fragst dich – wie sage ich es ihm?
Vermutlich bist du bei dem Anblick des Schwangerschaftstest selbst aus allen Wolken gefallen. Es braucht wahrlich Zeit, diese Botschaft erst einmal sacken zu lassen. Und noch nicht einmal selbst ganz durchgekaut und verdaut, verspürst du den Druck, dem Vater des Kindes die Neuigkeit schmackhaft machen zu müssen. Oder zumindest halbwegs ordentlich präsentiert zu servieren. Da gibt es tausend Dinge, die man jetzt lieber tun würde. Ich fühle mit dir und kann mir gut vorstellen, welche unangenehmen Gefühle und Gedanken du gerade mit dir rumschleppst.
Um dir die Vorbereitung auf dieses wichtige Gespräch mit deinem Partner bzw. Vater des Kindes und schließlich das Gespräch selbst etwas zu erleichtern, habe ich dir eine Hand voll Überlegungen mitgebracht.
Gleich vorweg: die Frage, wie du dem Vater des Kindes mitteilst, dass du schwanger bist und welche möglichen Szenarien sich daraus ergeben, hängt sehr viel damit zusammen, in welcher Beziehung du zum Vater des Kindes stehst. Ich habe versucht, einige Beziehungskonstellationen abzudecken. Solltest du dich darin jedoch nicht wiederfinden und noch spezielle Fragen zu deiner Situation haben, hinterlasse gern einen Kommentar oder schick mir eine Nachricht über das Kontaktformular.
Zuerst mal kannst du dir folgende Frage stellen:
Ungeplant schwanger – wie sage ich es ihm? Was genau macht mir Angst?
Warum genau hast du Angst, deinem Partner die ungeplante Schwangerschaft mitzuteilen?
Hast du Angst davor, dass dein Partner das Kind nicht will? Dass er die Beziehung beendet, wenn du das Kind bekommen möchtest? Dass er dir die Schuld an der Schwangerschaft gibt? Es kann schon mal ein klein wenig helfen, herauszufinden, welche möglichen Reaktionen von ihm auf deine Nachricht hin dir das Herz in die Hose rutschen lassen. Sich die eigene Angst genauer anzuschauen, sie mal da sein zu lassen und zuzuhören, was genau sie einem sagen möchte, macht grundsätzlich in ganz vielen Situationen Sinn.
Wenn du das Gefühl hast, deine Ängste etwas genauer zu kennen, werden sie dich in der Gesprächssituation nicht mehr ganz so überrumpeln und vereinnahmen. Mein Tipp an dich: schreib deine Ängste auf. Überlege dir im nächsten Schritt, was die Folgen wären, würden deine Ängste wahr werden. Frag dich dann: was würdest du einer guten Freundin raten, die dir von genau diesen Ängsten berichtet? Wenn wir Abstand von einer Situation nehmen, können wir oft leichter zu einer neuen Sichtweise gelangen und sind emotional nicht mehr so gefangen. Deswegen die gute Freundin.
Außerdem solltest dir selbst folgende Frage klar beantworten können:
Will ich das Kind bekommen und großziehen – auch wenn es ohne den Vater sein sollte?
Um es gleich mal hart aber ehrlich auf den Punkt zu bringen: Damit ein Kind entsteht, braucht es immer zwei. Um es zu bekommen und großzuziehen, reicht theoretisch eine. Ob das jetzt so gerecht ist von Mutter Natur, dass sich nach der Geburt theoretisch einer von beiden aus dem Staub machen kann, das steht wieder auf einem anderen Blatt geschrieben. Du bist jedenfalls die Person, die am Ende entscheidet, ob sie das Kind bekommen möchte oder nicht.
Aus diesem Grund macht es schon mal Sinn, vorab für dich allein zu überlegen, ob du dir ein Leben mit Kind vorstellen kannst – egal ob mit oder ohne Partner. Diese Überlegung ist sicherlich auch davon abhängig, wie gefestigt eure Beziehung ist. Seid ihr schon lange ein Paar und vertraut euch gegenseitig? In diesem Fall wirst du womöglich das Bedürfnis verspüren, die Nachricht deinem Partner so bald wie möglich mitteilen zu wollen und zusammen mit ihm über die Zukunft zu sprechen. Ihr kennt euch gut und könnt sicherlich (hoffentlich) zusammen eine gute Lösung finden. Vielleicht gab es zwischen euch bereits Gespräche über mögliche gemeinsame Kinder und der Gedanke erscheint euch daher nicht ganz so befremdlich.
Seid ihr erst seit Kurzem zusammen oder gar kein Paar? In diesem Fall erscheint es mir als besonders wichtig, dass du für dich einmal gedanklich durchspielst, wie ein Leben mit Kind und ohne Partner aussehen würde. Die Gedanken daran machen dir vielleicht Angst, aber sind meines Erachtens wichtig. Wenn der Fall nicht eintritt, umso besser. Wenn er eintritt, hast du dich gedanklich zumindest einigermaßen vorbereitet. Grundsätzlich geht es um deine Entscheidung, ob du das Kind bekommen möchtest, auch wenn dein Partner nicht zu dem Kind stehen sollte.
Besonders wenn du weißt, dass du dich gern mal von anderen Personen beeinflussen oder überzeugen lässt und eher unsicher bist, erscheint es mir sinnvoll, dass du dir gründlich überlegst, was DU willst.
Denn wenn du die Entscheidung über die ungeplante Schwangerschaft an den Partner oder womöglich an andere Personen abgibst, gibst du damit auch die Verantwortung für dein eigenes Leben ab. Das wird dir vielleicht erst einmal eine scheinbare Erleichterung verschaffen. Im Grunde aber hast du nichts anderes als eine Vermeidungsstrategie angewandt. Du hast dich versteckt und der Verantwortung entzogen. Versuche, da nicht hineinzugeraten, meine Liebe! Im Nachhinein nämlich wirst du frustriert oder traurig darüber sein, dass du nicht eigenverantwortlich gehandelt hast und dein Leben nicht selbst in die Hand genommen hast. Und dabei ist das gerade jetzt absolut wichtig: Selbstverantwortlich handeln und dadurch über dich selbst hinauswachsen. Trau dich ruhig!
Kommen wir zum nächsten Punkt für deine Vorbereitungen auf DAS Gespräch: Zeitpunkt
Ungeplant schwanger – wie dem Partner sagen?
Zeitpunkt und Ort wollen wohl überlegt sein.
Hierfür ist eure Beziehungskonstellation entscheidend. Deswegen habe ich das für dich auch mal so aufgeteilt. Wenn ihr schon länger ein Paar seid, gilt für dich der erste Teil. Wenn ihr noch nicht lange zusammen seid oder gar kein Paar seid, kannst du gleich zum zweiten Teil weiterhüpfen.
Seid ihr schon länger ein Paar
und bereits das ein oder andere Mal durch dick und dünn gegangen? Wenn dem so ist, ist die Wahrscheinlichkeit, dass dein Partner eine angemessene Reaktion auf die neue Botschaft bereithält, doch bestimmt gar nicht so gering. Er wird womöglich keinen Freudensprung machen, sondern vielleicht – ähnlich wie du selbst anfangs – überrumpelt und überfordert sein. Das Wichtige in dieser Situation ist aber, dass bei euch gegenseitiges Vertrauen vorhanden ist, das über die Jahre gewachsen ist.
Daneben spielen Ort und Zeitpunkt tatsächlich gar keine so große Rolle. Als Zeitpunkt würde ich „sobald wie möglich“ wählen. Vielleicht hast du ohnehin vor, mit deinem Partner zum ersten Termin beim Frauenarzt zu gehen. Oder du hast einen Schwangerschaftstest gemacht und möchtest noch einen zweiten machen, dessen Ergebnis dein Freund dann auch sehen kann. Wie auch immer, schieb am besten die Überbringung der Nachricht nicht zu sehr hinaus.
Als Ort kommt für euch eine Umgebung in Frage, in der ihr euch beide gleichermaßen wohlfühlt. Die gemeinsame Wohnung etwa, oder draußen in der Natur ein Platz oder Weg, den ihr gern gemeinsam besucht oder geht. Bei einem Ort wie das Lieblingscafé oder -restaurant bin ich eher zurückhaltend. Einfach weil die Situation so viel Potential für Emotionen birgt, dass ein Ort ohne „Zuschauer“ sicherlich die bessere Wahl ist. Fass dir ein Herz und sprich ganz bald mit deinem Partner. Dass du weißt, wie dein Partner mit neuen Situationen umgeht, genauso wie er weiß, was dir jetzt guttut, wird euch dabei helfen. Ihr könnt euch gegenseitig eine Stütze sein und über eure Ängste und Sorgen offen sprechen.
Dass ihr euch da sofort bei allem einig sein müsst, wäre vermutlich auch in einer langen Beziehung zu viel verlangt. Selbst bei der Frage, ob dein Partner von jetzt auf gleich dazu stehen kann, Vater zu werden, musst du deine Geduld womöglich ein paar Tage möglichst in Zaum halten. Wenn du deinem Partner die Neuigkeit über die Schwangerschaft so bald wie möglich mitteilst, gibt ihm das das Gefühl, von Anfang an dabei zu sein. Außerdem wird er es zu schätzen wissen, dass du hier so viel Vertrauen in ihn hast. Das ist ein ganz wichtiger Aspekt, der euch von Anfang an noch weiter zusammenschweißen wird.
Wenn ihr erst seit kurzem oder noch gar kein Paar seid,
zählt das bevorstehende Gespräch mit deinem Partner über die nicht geplante Schwangerschaft wohl eher weniger zu den heiß erträumten Momenten in deinem Leben.
Aber glaub mir: er zählt du den Momenten im Leben, die dich am meisten wachsen lassen. Übrigens, davon wirst du noch ganz viele haben durch deine ungeplante Schwangerschaft. Versprochen. Und das ist nicht unbedingt das Schlechteste. Wieso fragst du dich? Dann schau dir gern diesen Blogartikel an. Hier habe ich 17 Gründe gesammelt, warum du in einer ungeplanten Schwangerschaft über dich hinauswachsen wirst. (verlinken und Artikel schreiben, eh klar).
Ihr seid vielleicht erst ein paar Mal zusammen ausgegangen und findet euch supersympathisch. Oder ihr geht seit ein paar Monaten miteinander und die Schmetterlinge im Bauch lassen noch regelmäßig grüßen. Da kommt eine ungeplante Schwangerschaft mit ganz schön viel WUMMS daher, ohne Frage.
Was also tun? Wenn ihr euch mögt und du dir weiterhin eine Beziehung vorstellen kannst, ist ganz klar, dass du die Nachricht nicht sehr lange für die behalten solltest, sondern mit deinem Partner oder Hoffentlich-bald-Partner darüber sprechen solltest.
Wie kannst du also das Ganze angehen? Sinnvoll erschein mir, dass du dir zunächst mal Gedanken darüber machst, wo ihr euch für das Gespräch treffen könnt. Wenn ihr noch nicht zusammenwohnt und euch vielleicht bisher nur einige Male oder gar nicht in der Wohnung des anderen getroffen habt, will es gut überlegt sein, ob zuhause als Treffpunkt in Frage kommt.
Für so ein wichtiges Gespräch solltet ihr euch beide wohl fühlen und niemand von euch sollte das Gefühl haben, in das Hoheitsgebiet des anderen einzudringen.
Stell dir vor, du lädst ihn das erst Mal zu dir nach Hause ein und teilst ihm mit, dass ihr beide ein Kind zusammen bekommen werdet. Puh, das könnte schneller zu Fluchtgedanken bei ihm führen als dir lieb ist. Nicht dass er denkt, er muss jetzt gleich mit dir sämtlich Wände in hellblau oder rosa streichen und dir ab jetzt nur noch beim Schuhe und nicht mehr beim BH ausziehen ganz selbstlos behilflich sein. Natürlich will ich damit keine allgemeine Regel aufstellen. Überlege dir einfach, ob die Wohnung als Treffpunkt bei eurer Beziehungskonstellation in Frage kommt oder nicht.
Wie schaut´s mit einem Restaurant oder Café aus? Auch eher schwierig würde ich sagen. Der Inhalt deiner Nachricht ist hochemotional, bei dir wie bei ihm. Für mich tauchen da spontan zwei Szenarien auf: Numero 1 – der zukünftige Papa hält sich mit seiner Reaktion und seinen Gefühlen nicht zurück. So weißt du zwar klar, was er davon hält – aber ob du´s so schön findest im Beisein von zig anderen? Numero 2 – dein Partner behält seine wahren Gefühle (zunächst) für sich und traut sich in der Öffentlichkeit nicht so recht, dazu spontan Stellung zu nehmen. Die ganze Situation wird unbehaglich und ihr entfernt euch womöglich gleich mal ein Stück voneinander. Und das nur wegen der Location.
Du merkst also – die Umgebung für das Gespräch ist alles andere als zweitrangig.
Wenn es das Wetter zulässt – warum macht ihr nicht einen Spaziergang? Draußen gehört niemandem und ist somit neutrales Terrain, ihr könnt euch ungestört unterhalten, müsst euch nicht in die Augen starren und seid euch doch nah. Außerdem ist es weniger unangenehm und peinlich, wenn man sich mal ein paar Minuten anschweigt und sich dabei bewegt, als wenn man steif gegenüber am Tisch sitzt. Falls Spazierengehen bisher nicht unbedingt zu euren Lieblingsaktivitäten gehört hat, könntest du deinen Partner zum Beispiel zu einem Picknick einladen und ihr lauft gemeinsam dorthin und du nutzt den Weg für das Gespräch. Oder ihr habt ein Café als Ziel, aber so, dass vorher genügend Zeit zum Reden bleibt.
Kommen wir nun (endlich) zum Gespräch selbst. Was ist dabei zu beachten?
Setz die Messlatte für das erste Gespräch nicht zu hoch.
Das Allerwichtigste ist, dass du es überhaupt schaffst die Worte „Ich bin schwanger.“ dem werdenden Papa gegenüber auszusprechen.
Wenn du das erreicht hast, kannst du dich für den restlichen Tag als Heldin feiern. Ganz ehrlich, damit hast du den Sprung über einen sehr großen Graben geschafft (und das ohne wochenlanges Vorbereitungstraining!). Was das weitere Gespräch angeht, setze deine Erwartung nicht zu hoch und mach dir nicht zu viel Druck. Wichtig ist für heute, dass die Überraschungsbombe geplatzt ist (wenn auch ohne Konfetti und Freudengeschrei). Dennoch solltest du ihm in diesem Gespräch auch klar wissen lassen, dass du das Kind bekommen willst.
Was kann passieren? Nun, im besten Fall zeigt der werdende Papa Freude und es haut ihn gar nicht mal so aus den Latschen, wie du befürchtet hattest. Er kann die Nachricht gut annehmen und ihr steht von Anfang an auf einer Seite und blickt in die gleiche Zukunft. Dafür drück ich dir mal ganz fest die Daumen.
Es ist allerdings nicht unwahrscheinlich, selbst nicht, wenn ihr schon länger ein Paar seid, dass das Ganze eher anders abläuft. Und darauf bereitest du dich mal besser vor.
Es kann passieren, dass der werdende Vater alles andere als amused ist und erst einmal Gründe findet, warum ein Leben mit Kind gerade nicht funktionieren kann.
Wegen der Wohnsituation oder der finanziellen Situation zum Beispiel. Hier bringt es nichts, ihm das übel zu nehmen. Nimm vielmehr wahr, ob seine Gründe tatsächlich eine Berechtigung haben und gib ihm die Rückmeldung, dass du ihn verstehen kannst. Mach ihm aber auch klar, dass diese Gründe für dich keine unüberwindbaren Hindernisse oder Stoppschilder darstellen, sondern du sie als Herausforderungen betrachtest, die ihr gemeinsam meistern könnt.
Vergiss auch bitte dabei nicht, dass
du erstens schon ein wenig Vorlaufzeit hattest und dir der Gedanke an ein Kind deswegen schon ein klein wenig vertrauter erscheinen mag. Dein Partner hingegen erfährt es gerade in dieser Sekunde. Die Wahrscheinlichkeit, dass er zunächst mit eben einer Liste Gegenargumenten abblockt, ist auf jeden Fall gegeben. Dies kann ganz einfach auch seine Art sein, mit dem anfänglichen Schock umzugehen.
zweitens du diejenige bist, die schwanger ist. Auch wenn du das Kind in dir noch nicht spüren kannst, so wirst du doch die eine oder andere Veränderung in deinem Körper wahrnehmen. Wenn du einen Schwangerschaftstest gemacht und / oder beim Frauenarzt warst, ist das auch nochmal ein entscheidender Unterschied, der für dich das Kind im Moment noch realer erscheinen lässt als für deinen Partner.
Mein Tipp: Blockt dein Partner zunächst ab und will von einem Kind nichts wissen, versuche nicht sofort ihn vom Gegenteil zu überzeugen. Am Ende landet ihr sonst viel zu schnell in einer Sackgasse und seht keine Möglichkeit mehr für eine Wendung und einen neuen Weg. Lies gern hierzu auch meinen Artikel ungeplant schwanger – wenn der Partner das Kind nicht will.
Unsere Gesellschaft ist auch heute noch geprägt von typischen Mann- und Fraurollen.
Es kann also gut sein, dass beispielsweise die Vorstellung, bald weniger Geld zu verdienen und sich mit Baby auf der Straße blicken zu lassen, für deinen Partner wahrlich undenkbar ist. Eben wegen dieser Rollenbilder, die unser Denken auf unbewusster Ebene stetig prägen. Das musst du ihm gegenüber nicht ansprechen, wie gesagt, meist sind uns diese Beeinflussungen gar nicht bewusst. Für dich aber kann dieses Bewusstsein zu mehr Verständnis seiner vorläufigen Haltung gegenüber führen.
Wie du schon merkst, den genauen Wortlaut für das gefürchtete bevorstehende Gespräch kann ich dir nicht in den Mund legen. Schließlich hat jede ihre eigene Stimme und das ist auch gut so. Es ist nicht vorhersehbar, wie euer Gespräch verlaufen wird. Versuche, ihm Empathie entgegenzubringen sowie Verständnis für seine Sichtweise und Argumente. Kommuniziere aber auch klar deinen Standpunkt.
Versucht nicht auf Biegen und Brechen bei eurem ersten Gespräch zu einem gemeinsamen Ergebnis zu kommen. Wichtig ist, dass du das Wissen geteilt hast. Die nächsten Schritte haben auch noch ein paar Tage Zeit.
Und damit kommen wir zum letzten meiner Tipps für dein bevorstehendes Gespräch.
Gebt euch Zeit und Raum, aber bleibt im Kontakt.
Gebt euch gegenseitig die Zeit und den Raum, die jeder von euch braucht. Vielleicht will dein Partner erst mal nicht ausführlich über alles sprechen und gleich mal 53 Strampler online bestellen und zig Namenslisten durchforsten. Vielleicht ist seine Strategie auf „Hilfe – ich werde Papa!“ eine ganz andere. Erst mal nicht drüber nachdenken wollen zum Beispiel. Mit Freunden unterwegs sein. Sport machen. Irgendwie ablenken. Es ist okay. Schwer für dich vielleicht, aber okay.
Lass ihm die Zeit.
Und wenn es andersrum sein sollte, bitte deinen Partner, dir die Zeit zu lassen. Es können durchaus ein paar Tage vergehen, in denen dein Partner das Thema von selbst nicht anspricht. Oder vielleicht hast auch du nicht das Bedürfnis danach. Das ist okay so. Die Tage mögen schwer sein für dich oder für euch beide. Vor allem aber wenn du bei eurem Gespräch das Gefühl hattest, die Nachricht überfordert deinen Partner bzw. Vater des Kindes ziemlich, gilt: lass ihm seinen Raum und setze ihn nicht unter Druck.
Druck erzeugt oft das Gegenteil von dem was wir uns wünschen.
Natürlich soll die Zeit nicht zur Ewigkeit werden. Bleibt im Kontakt. Ich weiß, das klingt jetzt aufs Erste so stelzig und prüde. Was ist damit meine ist folgendes: vergesst nicht, dass Thema Schwangerschaft wieder ernsthaft anzusprechen. Nicht nur so am Rande mit „Schatz bringst du heute nach der Arbeit Brot mit. Ach und übrigens, heute hab ich nen Termin beim Frauenarzt. Hast du eigentlich mal drüber nachgedacht?“ Nein, so bitte nicht.
Wenn es euch beiden oder einem von euch schwerfällt das Thema wieder aufzugreifen, macht es Sinn, dass ihr einen Tag und eine Uhrzeit vereinbart und euch dann zusammensetzt. Beispielsweise übermorgen nach der Arbeit oder am Sonntag nach dem Frühstück bei einem gemeinsamen Spaziergang. So kann sich keiner von euch aus dem Gespräch rauswurschteln á la „äh eigentlich wollte ich doch noch meine Cousine anrufen, die mir vor tausend Jahren mal eine WhatsApp Audio geschickt hat…“. Nene, so nicht, war schließlich ausgemacht. Auf diese Weise hat jeder Zeit für sich um euer neues Leben zu durchdenken. Dann ist aber auch klar, dass es ein gemeinsames Gespräch geben muss.
Letzten Endes heißt es – Augen zu und durch!
Ich bin gespannt, wie euer Gespräch verläuft.
Alles Liebe
deine Barbara von MaMitA